Adalbert ("von glänzender Abstammung")
OSB aus Trier, Missionar und 1. Erzbischof von Magdeburg, residierte 18.10.968 bis 21.5.981, † 20.6.981 in Zscherben bei Halle
Das Fest dieses Heiligen ist der 20. Juni.
In unserer Kirche finden wir ihn in der Predella, dem Tischaufsatz des  Hochaltars rechts außen.
Adalbert war, ehe er am 18. Oktober 968 der erste Erzbischof in  Magdeburg und Primas wurde, 959 als Lothringer Mönch im Kloster St. Maximin in Trier.
(Adalbert ist Benediktiner.)
Dieses Kloster gehörte zur Cluny-Bewegung. Später finden wir ihn als  Kaiserlicher Sekretär in Köln. Er freundet  sich dort mit Wilhelm, Ottos I. Sohn, an, der später Mainzer Erzbischof  wird.
Adalbert geht 961 in die Mission nach Kiew, ist aber nach einem Attentat  auf ihn, bei dem er seine Mitstreiter verliert und selber knapp entkommt, 961 wieder in Köln.
Der Missionsbischof begleitet Otto I. auf seinen Reisen und wird 966 Abt  in Weißenberg im Elsaß. Berühmt sind sein Eifer und sein Fleiß, er ist oft in Rom.
In Weißenberg schreibt er an einer berühmten Chronik (Reginos von Prüm).
Als erster Erzbischof in Magdeburg wird er Weihnachten 968  inthronisiert. Als Primas und Erzbischof weiht er den ersten Merseburger Bischof, den heiligen Boso, der sein Amt als vorzüglicher  Kenner der Einheimischen-Sprachen sehr wirkungsvoll ausübt. Er weiht Hugo von Zeitz und Burghard von Meißen.
Adalberts Spuren sind schwer zu verfolgen, da er unermüdlich unterwegs  ist: so 972 auf einer Synode in Ingelheim, er ist in Worms, in Quedlinburg, in Merseburg.
Er beerdigt Otto I. im Magdeburger Dom. Mit Otto II. trifft er zum  Arbeiten einige dutzend Male zusammen.
Adalbert legt besondere Sorgfalt auf die Domschule in Magdeburg. Othrich  und Ekkehard der Rote sind ihre hervorragenden Leiter. Die Domschule erwirbt durch sie einen ausgezeichneten Ruf.
973 kommt Slavnik, Fürst auf der Burg Libice an der Oberelbe, nach  Magdeburg. Ihn begleitet sein Sohn Vojtech, damals siebzehn Jahre alt.
Auf dem Weg nach Kiew vor mehr als zehn Jahren bei einem Besuch in  Libice hatte Vojtech Adalbert kennengelernt.
Bei der Firmung in Magdeburg erhält Vojtech den Namen Adalbert.
Vojtech = Adalbert (von Prag) durchläuft die berühmte Magdeburger  Domschule und ist später bekannt als Adalbert von Prag.
Am 19. Juni 981 - wieder wie sein Kaiser auf Reisen - feiert er in  Merseburg die heilige Messe. Er visitiert und firmt. Giseler, der Merseburger Bischof, ist mit dem Kaiser unterwegs. Adalbert  will in Corbetha bei Hemuzo übernachten.  Morgens geht es ihm nicht gut. Er klagt über Kopfschmerzen. Dennoch  reitet er am 20. in Richtung Freckleben,  aber bei Zscherben (heute nahe Halle-Neustadt) bricht er die Reise ab.  Er stirbt.
Seine Begleiter sind erschüttert und bringen ihn nach Giebichenstein,  später mit dem Schiff nach Magdeburg.  Vor dem Altar der Apostel Philippus und Jakobus (Kreuzaltar) wird er  beigesetzt von Bischof Hildewart von Halberstadt  und Abt Harding vom Kloster Berge. - Das Bistum Halberstadt hatte sich  ehemals gegen die Errichtung des Erzbistums  Magdeburg ausgesprochen, da man seine älteren Rechte in Gefahr gesehen  hatte.
Unser erster Erzbischof war ein sehr gelehrter Mensch, der sein Bistum  vorzüglich ordnete und auf die Domschule ein besonderes Augenmerk hatte. Er war ein Seelsorger, der dem einfachen  Volk - auch Sorben, Slawen und Wenden - in ihrer Sprache das Evangelium predigte.
Sein Name bedeutet "von edler Abstammung" und wird bald in der kürzeren  Form Albert verwendet.
